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Zum Bloggen zu Blogger

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Ich wechsle also den Bloganbieter - der Grund dafür ist solala. Ein Irrender auf der Suche nachSchreibmöglichkeiten, um einfach zu schreiben, was das Zeug hält. Mein altes Google-Profilfoto zeigte mich in einem postdramatischen Spiel, indem ich um mein Leben schrieb: „Gespenster am toten Hirn - Teil 2“ begann mit einem Faust-Zitätelchen „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten“ und endete wahrscheinlich mit einem Riesenchaos auf der Bühne. Und sicherlich hat Ödipus auch nicht gefehlt.
Darin war auch Friedrich Nietzsches: „Vereinsamt“. Klar beschäftigte ich mich auch auf der Bühne mit den Fundamenten des Schreibens - okay: lassen wir die Verobjektivierung! Eine Freundin sagte nach dem Spiel zu mir: «Du spielst doch immer nur dich selbst!» Ach wirklich? Okay: Ich beschäftige mich mit den Fundamenten Meines Schreibens! Und dabei finde ich Halt in Nietzsches „Vereinsamt“, wo die Krähen schrein und schwirren Flugs zur Stadt ziehen - verräterische, opportunistische Viecher! Haut doch ab! Bald wird es schnein. «Wohl dem, der jetzt noch Heimat hat!» Und im vorwurfsvollen Ton in der öden eisigen Einsamkeit die innere Zweitstimme, der Besserwisser: «Was bist Du Narr/Vor Winters in die Welt entflohn?» Solange ich dieses Gedicht habe, kann ich so vereinsamt nicht sein! Und wie endet es? «Weh dem, der keine Heimat hat.» Ich aber habe das Schreibhaus. Und schreibend rette ich mich vor der Kälte, dem Winter und dem... Tod? Wer schreibt, der bleibt?




Ich wechsle den Bloganbieter - nicht, weil er mir Ewigkeit anbietet, sondern mehr oder weniger Grundlos, da ich wirklich kein Experte bin und genau weiß, welches Blogsystem am besten funktioniert. Vielleicht schreibe ich auch auf https://uri19163.wordpress.com/ weiter. Vielleicht aber auch nicht. Wer mir folgen will, muss mich verfolgen. Ich bin auf der Flucht!


Diese Einträge stehen bei wordpress, alles andere hier. Und die 12 Punkte für Deutschland überraschen mich, wie treffend ich manchmal meine Gedanken formulieren kann, obwohl ich im Wesentlichen im Gefühl lebe, zu schwimmen:

Ich würde dem zustimmen, wenn es da nicht etwas gäbe, was mich erschaudern lässt: der dumme Nationalismus! Im Grunde müssten wir tatsächlich zur Hochzeit des deutschen Geistes mit Hölderlin, Heine, den Romantikern und vielen anderen zurückfinden und dort anknüpfen, wo noch gedacht, empfunden und Kunst entwickelt wurde, weil es nicht um Kunst, sondern um den Geist ging. An diesem deutschen Wesen bin ich aus der Türkei kommend in den 70er Jahren genesen, um voll Trauer zu sehen, wie all die liberalen Errungenschaften seit Kohls “geistig-moralischer Wende” bis zu seiner Ziehtochter Merkel elendig untergingen – auch inklusive der deutschen Sozialdemokratie.

Was werden die Wahlen bringen? Wie wird es weitergehen? Heute sah ich eine Karikatur auf facebook, in der die Passagiere über ihren Piloten im Flugzeug abstimmen, es soll lieber einer von ihnen sein, weil die Piloten im Cockpit den Kontakt zu den Passagieren verloren hätten. Das ist eine tragikomische Beschreibung unserer politischen Situation. Denn in der Tat kommt es mir so vor, als könnten wir zwar die Piloten wählen, nicht mehr aber die Route. In diesem Zusammenhang ist doch „Demokratiephobie“ angebracht, oder?
Der Geist der politischen Kultur war eigentlich bis mindestens Mitte der 80er Jahre, wenn nicht gar länger, von der Hoffnung getragen, in der Demokratie könnten sich auch Richtungen ändern. Man konnte von einer friedliebenden Bundesrepublik träöumen, von einem Atom- wie NATO-Ausstieg, von eine radikaen Entmilitarisierung und sogar von einer ökosozialistischen Gesellschaft. Heute ist das Gefühl so, dass die Fluggesellschaft bestimmt, wohin die Reise geht und die Passagiere die Piloten zu wählen versuchen, um irgendetwas wieder in die eigene Hand zu bekommen. Dieses Gefühl der Ohnmacht muss überwunden werden.

Ich will meine Texte auch auf meiner Festplatte abspeichern und sie nicht allein den Blogservern überlassen. Aber was hilft's?

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